„Alles Sichtbare ist nur ein Gleichnis.“
Johann Wolfgang von Goethe„Keine Generation ist imstande,
bedeutsamere seelische Vorgänge
vor der nächsten Generation
zu verbergen“
Sigmund Freud
Im Herbst 2019 erschien das Buch „Liebe, Lust und Trauma: Auf dem Weg zur gesunden sexuellen Identität.“ von Franz Ruppert. Wie vom Autor gewohnt, stellt es ein sehr kluges und vielschichtiges und Buch auf der Höhe der Zeit dar. Franz Ruppert entwickelt seine Theorie des Psychotrauma weiter und stellt beispielsweise komplexe, verinnerlichte Täter-Opfer-Dynamiken anhand von Beispielen aus der (Aufstellungs-)Praxis sehr gut verständlich dar.
Ruppert, Franz: Liebe, Lust und Trauma: Auf dem Weg zur gesunden sexuellen Identität. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2019.
Im Herbst 2018 brachte Prof. Dr. Franz Ruppert das Buch „Wer in Ich in einer traumatisierten Gesellschaft“ auf den Markt. Franz Ruppert arbeitet als Hochschulprofessor und parallel mit Gruppen. Dadurch findet ein ständiger zirkulärer Therorie-Praxis-Transfer statt. Franz Ruppert nannte seine ursprünglich in den Jahren 2002 bis 2017 entwickelte Theorie die der „Mehrgenerationalen Systemischen Psychotraumatologie (MSP)”. In den letzten zwei Jahren etwa legte Franz Ruppert zusätzlich zur systemischen Komponente den Fokus auf die Identität des Menschen und er kam auf den Begriff der „Identitätsorientierten Psychotraumatheorie (IoPT). Im Buch ist die neue Methode umfassend beschrieben:
Ruppert, Franz: Wer bin Ich in einer traumatisierten Gesellschaft. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2018.
Ein klassisches Vortragsformat findet Franz Ruppert mit seinem Vortrag „Das Trauma der Identität“ vom Juni 2018 bei der AK Vorarlberg in Österreich. Er weist darin auf sein Fachbuch von 2017 hin, „Mein Körper, mein Trauma, mein Ich“ hin, welches er gemeinsam mit Dr. med. Harald Banzhaf herausgegeben hat.
Ruppert, Franz; Banzhaf, Harald: Mein Körper, mein Trauma, mein Ich. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2018.
Franz Ruppert kenne ich durch den Besuch mehrerer Seminare bei ihm seit 2002 persönlich. Seine sorgfältige Arbeitsweise und sein wertschätzender Umgang mit Klientinnen und Klienten schätze ich sehr. Um so mehr freue ich mich darüber, dass Franz mittlerweile auf einem so hohen Niveau seines Arbeitens angekommen ist.
Bis etwa 2017 nannte Franz Ruppert seine Methode „Mehrgenerationale Systemische Psychotraumatologie (MSP). Im Folgenden zeichne ich die Entstehung dieses Ansatzes nach.
Franz Ruppert hat die ursprünglich von John Bowlby und Mary Ainsworth entdeckten Konzepte von Bindung und Trauma sehr wert- und wirkungsvoll in Verbindung mit der Aufstellungsarbeit weiterentwickelt. Deshalb weise ich hier speziell auf diesen Ansatz hin. Als Einführung können sehr viele wertvolle Texte, teilweise auch Präsentationen, von der Homepage von Franz Ruppert kostenlos heruntergeladen werden. Der Besuch eines Aufstellungsseminars bei Franz Ruppert lohnt sich sehr, insbesondere bei psychiatrischen Störungen innerhalb der Familie.
Beim Anklicken der Miniaturansicht eines der folgenden Bücher öffnet sich ein neues Fenster bei amazon.de mit einer grösseren Abbildung des jeweiligen Buches, einer Beschreibung und Kommentaren sowie der Bestellmöglichkeit.
Ruppert, Franz: Verwirrte Seelen. Der verborgene Sinn von Psychosen. Grundzüge einer systemischen Psychotraumatologie. Kösel Verlag München 2002.
Bereits im Herbst 2002 brachte der Kösel Verlag das erste Buch von Franz Ruppert mit dem Titel „Verwirrte Seelen. Der verborgene Sinn von Psychosen. Grundzüge einer systemischen Psychotraumatologie.“ heraus. Der Autor beschreibt darin viele verschiedene psychiatrische Symptome seiner Klienten und “erklärt” sie als Folge von, bzw. im Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen in der Vergangenheit, unter welchen die Klienten selbst, bzw. sogar lediglich nur Familienangehörige weit zurück in der Vergangenheit zu leiden hatten. Gesundungsprozesse der Klienten als Folge von längerer aufdeckender psychotherapeutischer Behandlung in Verbindung mit Familienaufstellungen durch den Autor werden beschrieben.
Für mich persönlich war die Lektüre dieses Buches insofern sehr gewinnbringend, dass dies das erste Buch über psychiatrische Störungen war, das ich völlig angstfrei gelesen habe, da sich nun endlich jemand traut, komplexen Störungsbildern auf den Grund zu gehen und die wahren Ursachen herauszuarbeiten.
Dieses Buch ist meines Erachtens sehr menschlich-verstehend geschrieben, hat keinen hohen wissenschaftlichen Anspruch und ist deshalb auch sehr gut für Laien geeignet, die sich zum ersten Mal der Thematik nähern wollen. Leider wurde das Buch von sogenannten Fachleuten nicht sehr anerkannt, gerade aufgrund der lockeren, wenig systematisierten Schreibweise. Die eher weniger guten Kommentare also nicht beachten! Für mich stellt dieses Buch einen echten Paradigmenwechsel innerhalb der Psychiatrie dar!!!
Ruppert, Franz: Trauma, Bindung und Familienstellen. Seelische Verletzungen verstehen und heilen. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2005.
Dem Anspruch auf Wissenschaftlichkeit kam Franz Ruppert dann im Jahr 2005 mit seinem im renommierten Stuttgarter Klett-Cotta Verlag herausgebrachten Buch mit dem Titel „Trauma, Bindung und Familienstellen. Seelische Verletzungen verstehen und heilen“ nach. Wie schon erwähnt ist das Buch deutlich wissenschaftlicher gehalten und wendet sich an Fachleute wie an Laien. Der spezielle Einsatz der Aufstellungsmethode wird zudem dezidierter erläutert als im ersten Buch. Franz Ruppert verdeutlicht stärker diesen sich wechselseitig beeinflussenden Prozess von Theoriebildung und praktischer Umsetzung, vor allem durch Aufstellungen, was wiederum Erkenntnisse für die Theoriebildung nach sich zieht.
Ruppert, Franz: Seelische Spaltung und innere Heilung. Traumatische Erfahrungen integrieren. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2007.
Bereits im Sommer 2007 erschien dann schon das nächste Buch von Franz Ruppert mit dem Titel „Seelische Spaltung und innere Heilung. Traumatische Erfahrungen integrieren.“, ebenfalls im Clett-Kotta Verlag. Dieses Buch ist noch stärker für Fachpersonen gedacht als die anderen zwei Bücher, es beinhaltet eine noch fundiertere und ausdifferenziertere Darstellung der Trauma- und Bindungskonzepte. Zudem beschreibt der Autor dezidierter seine spezielle Art der Aufstellung in Form von Traumaaufstellungen. Im letzten Kapitel des Buches wird ein von Franz Ruppert erfolgreich durchgeführtes Forschungsprojekt zur Aufstellungsmethode ausgewertet.
Ruppert, Franz: Symbiose und Autonomie: Symbiosetrauma und Liebe jenseits von Verstrickungen. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2010.
Im Jahr 2010 schrieb Franz Ruppert ein neues Buch mit dem Titel „Symbiose und Autonomie: Symbiosetrauma und Liebe jenseits von Verstrickungen.“. Hier ein Auszug aus dem Text in der Buchklappe:
„Sowohl der Wunsch nach Nähe als auch der Wunsch nach Abgrenzung begleitet Menschen durch das ganze Leben. Nicht selten jedoch werden die vitalen symbiotischen Bedürfnisse in der frühesten Kindheit von den Eltern nicht befriedigt. Die Bindung an die Mutter kann dann zu einem Symbiosetrauma für das Kind werden. In den seelischen Verstrickungen, die sich daraus ergeben, sieht Franz Ruppert die Quelle für die meisten Beziehungsprobleme, die Neigung zu Suchtverhalten, zu Ängsten, Depressionen und sogar zu Schizophrenien.
An zahlreichen Beispielen aus der Praxis zeigt er, wie Symbiosetraumata erkannt und behandelt werden können. Seine neu entwickelte Form, mit der Aufstellungsmethode zu arbeiten, hat sich hier als besonders erfolgreich erwiesen. Zielgruppe: – PsychotherapeutInnen aller »Schulen« – TraumatherapeutInnen – Betroffene.“
Ruppert, Franz: Trauma, Angst und Liebe: Unterwegs zu gesunder Eigenständigkeit. Wie Aufstellungen dabei helfen. Kösel Verlag München 2012.
Als wirklicher Fan von Franz Ruppert kam ich dann nicht umhin, mir 2012 das Buch „Trauma, Angst und Liebe: Unterwegs zu gesunder Eigenständigkeit. Wie Aufstellungen dabei helfen.“ zu besorgen. Der Autor ersetzte nun den ursprünglich und beispielsweise sogar beim Buch „Verwirrte Seelen“ im Titel verwendeten Begriff der „Seele“ durch den unverfänglicheren und präziseren Begriff der „Psyche“. Das Buch „Trauma, Angst und Liebe“ stellt für meine Begriffe nach dem Einführungsbuch „Verwirrte Seelen“ und der spezifischer wissenschaftlich gehaltenen Publikation „Trauma, Bindung und Familienstellen“ das neue Grundlagenbuch zum Thema Psychotraumatologie dar! Einfach super!
Ruppert, Franz: Frühes Trauma: Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre. Klett-Cotta Verlag Stuttgart 2018.
Im Herbst 2014 veröffentlichte Franz Ruppert das Buch „Frühes Trauma: Schwangerschaft, Geburt und erste Lebensjahre“, bei welchem viele weitere Autoren zu Wort kommen. Das Buch beleuchtet intensiv und wie immer in meisterhafter Qualität die frühkindlichen und oft vorsprachlichen Bindungsprozesse. Hier die Kurzbeschreibung:
„Bereits durch vorgeburtliche Einflüsse oder Ereignisse rund um die Geburt und unmittelbar danach kann die Psyche Schaden nehmen: so z.B. durch Abtreibungsversuche, schwierige Geburt, Operationen im Säuglingsalter oder eine Wochenbettdepression der Mutter. Diese und viele andere Störungen der frühren Lebenszeit sind der Erinnerung normalerweise nicht zugänglich. Durch das von Franz Ruppert entwickelte Verfahren „Aufstellen des Anliegens“ können auch früheste Traumata rekonstruiert und damit auflösbar werden. In 16 Autoren-Beiträgen, die jeweils ein Thema aus dem prä-, peri- und postnatalen Bereich praxisnah darstellen, erschließt sich die ganze Bandbreite der frühesten Entwicklungsrisiken und auch ihre Heilungschancen. In einem ausführlichen Einleitungs- und Schlusskapitel führt Franz Ruppert in die Methode ein und gibt eine Zusammenschau des Anwendungsfeldes.“
Ruppert, Franz: Berufliche Beziehungswelten: Das Aufstellen von Arbeitsbeziehungen in Theorie und Praxis. Carl-Auer Verlag Heidelberg 2003.
Der Vollständigkeit halber führe ich noch dasjenige Buch von Franz Ruppert aus dem Jahr 2003 auf, welches eine empfehlenswerte Einführung in die Methode der Organisationsaufstellungen darstellt: „Berufliche Beziehungswelten“.